Kürzlich ist mir auf einer Zugfrahrt aufgefallen, dass an Waldrändern auf feuchten Wiesen immer mal wieder Haufen liegen aus groben und feineren Steinbrocken oder Asthaufen. Ich habe mich gewundert, wozu sie dienen in der sonst so aufgeräumten Landschaft.
Ein Mitreisender hat mich dann aufgeklärt, dass diese etwas unordentlich wirkenden Haufen für Wiesel und ähnliche Kleintiere aufgeschichtet werden, die gerne in solchen Stein- oder Totholzburgen wohnen, leben und sich verstecken.
Ich hab in meinem Leben noch nicht viele Wiesel gesehen, aber in meiner Kindheit lebte eine Wieselfamilie in einer Trockenmauer neben unserem Haus. Wenn man Glück hatte, sah man die Tiere vorbeihuschen. Sie waren flink wie Wiesel eben sind.
Mit dem Neubau des Hauses, wurde die schlecht gebaute Trockenmauer entfernt, damit verschwanden auch die Wiesel.
Das geht auch umgekehrt. Wenn man also auf seinem Land, also etwa im Garten oder an einem Waldrand einen Steinhaufen macht, oder einen groben Asthaufen nicht zu Pellet schreddert, sondern als Wieselhaus liegen lässt, dann kann es sein, dass die Tiere zurückkommen und uns mit ihrem Dasein erfreuen. Wiesel fressen am liebsten Mäuse und Insekten und sie sind besonders hübsche Genossen beim Bemühen um eine grössere Artenvielfalt auch im Appenzellerland.
Kleine und grosse Helfer vom Zentrum für Artenvielfalt AR beim Erstellen eines Steinhaufens für Wiesel im Frühjahr 2023.
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