Der Flieder muss weg
- Lynn Blattmann
- 12. Juni
- 2 Min. Lesezeit

Was ist es doch für ein wunderschöner Strauch, und immer voller Schmetterlinge. An sowas kann doch gar nichts schlecht sein, oder?
Wenn Sie wie ich eine Schwäche für Flieder haben, dann ist jetzt bald Zeit für ein genaues Hingucken. Achten Sie doch bei ihren nächsten Spaziergängen darauf, wo Sie überall Flieder finden. Sie werden erstaunt sein. Flieder wächst auf Brachflächen, an Waldrändern, an Bachläufen oder an Wegrändern oder Bahngleisen, eigentlich gefällt es ihm fast überall .
Der wunderhübschen Schmetterlingsflieder, der ursprünglich aus China und Tibet kommt, verbreitet sich bei uns derart rasant ausserhalb der Gärten, dass er ernstlich Schaden an der natürlichen Biodiversität anrichtet.
Flieder verdrängt einheimische Pflanzen
Dem Flieder ist nämlich nicht nur äusserst wohl in unserer Natur, er produziert auch wahnsinnig viele und langlebige Samen, so dass er sich aus unseren Gärten heraus fast explosionsartig verbreitet hat. Fliedersamen können 40 Jahre lang keimen. Das sagt einiges aus über seine Fruchtbarkeit. Damit können tolle einheimische Sträucher natürlich nicht konkurrieren und darum werden andere tolle Sträucher wie Schneeball oder Schwarzdorn durch die Schmetterlingsfalle Flieder verdrängt.
Es stimmt, der Flieder zieht die Schmetterlinge magisch an, ausgewachsene Tagfalter können sich an dem Nektar des Flieders kaum sattessen, aber der Flieder bietet den Raupen kein Futter. So gesehen ist der Flieder kein nachhaltiger Strauch für Insekten.
Flieder müssen aus den Gärten verschwinden
In einem Garten ist der Flieder an und für sich nicht schädlich, aber wer einen Flieder hat, kann die Samen der Pflanze schlecht kontrollieren. Ein Fliederbusch wird leicht 5m hoch, da können aus naheliegenden Gründen nicht alle Blüten nach der Blüte geschnitten und fachgerecht entsorgt werden, da gelangen immer wieder Samen durch die Vögel in die Natur.
Darum müssen wir uns leider vom schönen Flieder verabschieden.
Ich habe stattdessen Holunder gepflanzt. Holunderblüten sind ein Heilmittel und sie können nicht nur zu einem feinen Sirup verarbeitet werden, sondern schmecken in Bierteig getaucht und in Butter ausgebacken einfach nur fantastisch.

Holunder schützt die Menschen
Holunder ist den Menschen hold, im Niederdeutschen wird er sogar Flieder genannt. Er ist also eine perfekte Alternative zum Sommerflieder. Traditionell wird in unserer Gegend dem Holderbusch eine Schutzkraft zugesprochen. Holunderbüsche wurden oft neben Häusern und Scheunen gepflanzt und sie scheinen diese zu beschützen. Jedenfalls glauben offenbar viele Menschen hierzulande daran. Also achten Sie doch beim nächsten Spaziergang nicht nur auf den verwilderten Flieder, sondern auch auf den Holunder, Sie werden entzückt sein. Jetzt gerade kommen die Blüten hervor, er ist wunderschön, und es ist keine Frage: Ein Holunder soll in Zukunft auch Sie und Ihren Garten beschutzen.
Melden Sie sich bei uns, wenn Sie einen Flieder in Ihrem Garten ersetzen möchten, wir helfen Ihnen gerne!
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